Unterschiedliche Bootstypen

Kanu, Kajak, Kanadier

Boote

Kanu, Kajak, Kanadier. Was denn nun?

"Kanu" ist der Oberbegriff für alle Wassersportgeräte, die aus eigener Muskelkraft mit Paddeln in Blickrichtung nach vorne bewegt werden.

Oft auch einfach nur "Paddelboot" genannt.

Der Begriff ist auf eine Eindeutschung des englischen canoe Ende des 19. Jahrhunderts zurückzuführen, als vermehrt aus Großbritannien stammende Kanuten in Kontinentaleuropa unterwegs waren.

Der älteste deutsche Kanuverein, der 1905 gegründete Alster-Canoe-Club aus Hamburg, führt weiterhin die traditionelle Schreibweise Canoe in seinem Namen. Den Wassersportverein Sinzig gibt es seit 1970.

Kajaks

Das Kajak. Alleine oder zu zweit.

Der Kajak wird als Einer oder Zweier im Sitzen mit einem Doppelpaddel angetrieben.

Das Kajak wurde von den Eskimos als schnelles, wendiges Boot für die Jagd entwickelt. Die Eskimos bauten einen Rahmen aus Holz und Knochen, der mit Tierfellen bespannt wurde.

Ähnliche Bootstypen gibt es noch heute und sind beliebt beim Wanderpaddeln.

Das moderne Kajak.

Moderne Kajaks sind meist aus Polyethylen, ABS, GFK, CFK, aramidfaserverstärktem Kunststoff oder Holz gefertigt.

Es existieren verschiedene Typen für unterschiedliche Anwendungen und Kanusportarten, die sich in ihrer Konstruktion stark unterscheiden können (geschlossen, offen oder Sit-on-Top; Verhältnis von Länge und Breite, Form des Rumpfes).

Sie sind meist für ein bis zwei Personen, im Rennsport für bis zu vier Personen ausgelegt.

Wander- /Tourenkajak

Wander- oder Tourenkajaks sind meist zwischen 3,50 und 5,50 Meter lang und variieren in der Breite von 55 bis 65 Zentimeter. Wanderkajaks sind als Einer, und sehr beliebt als Zweier im Standardangebot der Hersteller zu finden.

Ein Kind findet auch noch in vielen K2-Kajaks Platz, einige Kajaks sind speziell mit 2+1 Sitzen ausgestattet. Wanderkajaks bieten vor und hinter dem Paddler meist viel Stauraum.

Sie sind aus GFK, PE oder HTP und haben oft eine Stauluke, Gepäcknetze und eine Steueranlage oder einen Skeg. Ein langer, stark angeschnittener Kiel gibt diesen Kajaks einen guten Geradeauslauf und die notwendige Wendigkeit auf Flüssen und Seen.

Faltboote

gehören zu den Wanderbooten und sind den ursprünglichen Qajaqs noch am ähnlichsten. Sie werden zum zusammenstecken aus Holz (Esche /Birke) und einer Haut aus laminierter Baumwolle gemacht.

Man Kann sie zum transportieren leicht auseinander nehmen und in einer Tasche verstauen. Es gibt sie als Einer und Zweier.

Bild: M.Kenneweg

Allrounder-/Fusionskajak

bestehen aus PE oder HTP und haben einer Länge von 3,00-3,80m, sowie einer Breite von 0,55-0,60m. Sie verfügen meist über einen leichten Kiel und einen Skeg, diese geben ihnen guten Geradeauslauf, trotzdem bleiben sie wendig.

Es sind typische Anfängerkajaks, die auf Flüssen, Seen und bis Wildwasserstufe II gefahren werden können.

Rennkajak

Rennkajaks oder -boote sind extra für den Leistungssport entwickelte Boote. Sie sind besonders schmal. Die Festlegung für die Länge beträgt maximal 5,20 Meter für einen Einerkajak K1. Moderne Boote sind aus Carbon und wiegen mindestens 12 Kilogramm.

Sie haben einen sehr ausgeprägten Kiel, somit eine sehr guten Gradeauslauf. Zur Grundausstattung gehören Stemmbrett, Sitz und Steuerflosse mit Fußsteuer. Es gibt sie als Einer und Zweier.

Im Kanurennsport werden Welt-, Europa- und deutsche sowie regionale und lokale Meisterschaften ausgetragen, und es wird an Weltcups und Olympischen Sommerspielen teilgenommen. 500m-Rennen ist olympische Disziplin.

Kanurennsport ist der erfolgreichste Sport in Deutschland (Medaillenspiegel).

Vereinsboote Kajak

1er Tourenboote / Wanderboote
2er Tourenboote / Wanderboote
1er Crossover / Allrounder / Fusion

Wildwasser-Kajaks

Wildwasserkajaks

werden auf Kleinflüssen und im Wildwasser bis Stufe IV gefahren. Sie bestehen aus PE oder HTP, haben eine Länge von 2,00-3,00 m und eine Breite von bis 65 cm. Ihr Kiel ist flach oder komplett abgerundet, dadurch sind sie extrem wendig. Es gibt Einer und Zweier.

Slalomkajaks

werden auch auf Kleinflüssen gefahren, aber nur bis Wildwasserstufe III. Sie liegen flacher im Wasser als die Wildwasserkajaks, sind schmaler und haben einen weniger runden Kiel.

Ansonsten gleichen sie den Wildwasserkajaks. Es gibt sie nur als Einer.

Bild: Ricarda Funk Foto: Andreas Kranz

Freestyle-/Rodeokajaks

sind klein und kompakt und wurden für Kunststücke und zum Spielen im Wildwasser erfunden. Sie sind 1,50-2,00m lang, haben eine Breite von 0,65-0,70m und sind aus HTP oder PE. Durch ihre Breite liegen sie extrem gut auf dem Wasser, sind sehr, sehr kippstabil und wendig.

Sie können bis zur höchstens Wildwasserstufe (IV) gefahren werden.

Bild: Wikipedia

Vereinsboote Wildwasserkajaks

1er WW-Kajaks
2er WW-Kajaks
1er Slalom
1er Freestyle / Play

Kanadier

Der Kanadier

Ein Kanadier (auch Canadier) ist ein zumeist offenes Kanu, das sitzend oder kniend gefahren und mit Stechpaddeln bewegt wird.

Ursprünglich wurde es von den nordamerikanischen Indianern als Fortbewegungsmittel in den dicht bewaldeten und unwegsamen Gebieten Nordamerikas benutzt, später verwendeten die Voyageure diese Boote zum Zweck des Pelzhandels, um große Strecken mit viel Gepäck zu bewältigen.

Einer-Kanadier

Ein Einer-Kanadier (C1) (auch Einer-Kanadier oder Canadier-Einer) ist ein Kanadier, der für einen einzigen Fahrer ausgelegt ist (im Gegensatz zu Zweier-Kanadier usw.). Der Einer-Kanadier ist eine Bootsklasse im Kanusport und wird als Wettkampfdisziplin im Kanurennsport, Kanumarathon, Kanuslalom, Wildwasserrennsport und Playboating (Kanufreestyle) gefahren.

Bild: Wikipedia

Zweier-Kanadier

Der Zweier-Kanadier (C2) (auch Zweier-Canadier oder Canadier-Zweier) ist eine Bootsklasse im Kanusport und wird als Wettkampfdisziplin im Kanurennsport, Kanumarathon, Kanuslalom, Wildwasserrennsport und Playboating gefahren. Es handelt sich um einen Kanadier, der von zwei Personen kniend mit Stechpaddeln bewegt wird.

Bild: Wikipedia

Wanderkanadier

Unser liebstes Modell: der Wanderkanadier wird für Kanuwanderungen ruhigen Flüssen verwendet. Sie fassen relativ viel Gepäck und können – je nach Bauart – mehrere Personen aufnehmen. Unser "größter" fasst 11 Personen. Sie werden gerne von Gruppen oder Familien genutzt.

Daneben gibt es Kanadier in Solobauweise, die von einer Person gepaddelt werden. Unterschiedliche Paddeltechniken ermöglichen das Paddeln ohne Seitenwechsel unter Vermeidung des Gierens des Bootes oder den schnellen Seitenwechsel nach wenigen Paddelschlägen (sit’n’switch-Technik).

Kanadier werden bevorzugt leicht gebaut, um ein Umgehen von Stromschnellen oder anderen Hindernissen mittels Umtragen über Portagen zu erlauben. Kanadier zeichnen sich durch einen geringen Tiefgang aus, hierdurch ist das Boot sehr wendig und kann auch flache Gewässer befahren. Durch eine breite Bauweise in der Bootsmitte wird eine hohe Kentersicherheit erreicht.

Vereinsboote Kanadier

4er-Kanadier
10er Kanadier