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Gelebte Kanu-Inklusion in Sinzig

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Inklusion heißt, dass jeder Mensch in seiner Individualität von der Gesellschaft akzeptiert wird und die Möglichkeit hat, in vollem Umfang am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben oder teilzunehmen. Zum Beispiel wenn Menschen mit und ohne Behinderung wie selbstverständlich miteinander Kanu fahren. Besonders dem Breitensport kommt diese Sozialfunktion zu, denn ein selbstverständliches Miteinander von Menschen schafft der Sport, speziell der Kanu-Sport mit seinem erlebnispädagogischen Wert und verbindenden Charakter.

Allerdings nimmt der Anteil der Menschen mit Behinderungen, der keinen Sport treibt, derzeit weiter zu. Nach dem Teilhabebericht der Bundesregierung liegt das vor allem an fehlenden ortsnahen Angeboten und fehlender Zugänglichkeit von Sportstätten.

Der am Rhein liegende WSV Sinzig ist auf dieses Problem schon lange gestoßen: „Mit Freude und Begeisterung waren wir schon lange dabei, gewannen neue Freunde und bekamen immer mehr Kinder und Jugendliche und stellten irgendwann fest: Der eine oder andere von uns trägt ein Päckchen. Der eine mental, der andere körperlich oder hat andere Einschränkungen“, erklärt Sozialarbeiterin Frauke Weller vom WSV. „Alle diese Päckchen machen uns zu der Sportgruppe, die wir sind. Nun sind wir nun mal ‚zufällig Inklusiv‘“.

Jetzt schafft der WSV unter der Leitung von Weller pragmatische Angebote und erleichtert den Zugang zum Kanu-Vereinssport als „Breitensport für alle – mit allen“. Als Fazit ihrer bisherigen inklusiven Arbeit hält Weller fest: „Wir brauchen manchmal nur andere Hilfsmittel, innovative Ideen und mutige Partner, um unsere Ideen so umsetzten zu können, so dass alle davon profitieren. Zum Beispiel profitieren von einer flexiblen, angepassten Ein – Ausstiegshilfe am Ende auch ältere Breitensportler – denn gerade auch im Alter ändern sich die körperlichen und gesundheitlichen Voraussetzungen.“

Der WSV hat durch sein inklusives Engagement beispielhaft Türen aufgestoßen und aufgezeigt, das von einer Inklusionsarbeit durchaus alle einen Vorteil haben können. Weller weist aber auch darauf hin, dass eine ausgeglichene Balance zwischen Menschen mit und ohne Behinderung gefunden werden muss, damit Inklusion auch Inklusion ist und als Bereicherung empfunden werden kann.

Text: T. Funk
Foto: F. Weller