Der Wassersportverein von A-Z

Regeln für Fahrten

Dieser Abschnitt enthält wichtige Regeln für Sicherheit und Umweltschutz und Organisation. Ihre Beachtung kostet nur wenig Mühe und ist eigentlich „nur“ eine reine Gewohnheitssache. Der Lohn hierfür ist ein sicherer und ungetrübter Fahrspaß. Daher bittet der Vorstand alle Mitglieder um die entsprechende Beachtung dieser Regeln, die sowohl für Privatfahrten wie auch für Vereinsfahrten gelten. Wenn Fragen zu den Regelungen oder zu Gewässern bestehen, so wendet Euch bitte an den Vorstand. Zur Information über einzelne Gewässer und deren Befahrungsregeln haben wir Flussführer, die sämtliche Flüsse der näheren Region und die gängigsten Flüsse in Deutschland beschreiben. Die persönliche Anschaffung solcher Flussführer ist über den DKV jederzeit möglich und wir möchten Euch diese lohnenswerte Anschaffung gerade auch für private Fahrten dringend ans Herz legen. Nähere Informationen hierzu gibt es beim Vorstand.

Jeder Fahrtenteilnehmer nimmt auf eigene Gefahr und Verantwortung an den Vereinsfahrten teil und erkennt dies mit seiner Teilnahme an. Ebenso erkennt jeder Teilnehmer die folgenden Fahrtenregelungen bereits mit seiner Teilnahme an.

 

Sicherheit hat Vorrang

  1. Fahre nicht allein, insbesondere nicht auf unbekannten Gewässern und erst recht nicht auf Wildwasser. Kanusport ist nicht umsonst ein Vereinsport. Der Kamerad im Boot ist im Falle einer Kenterung eine unschätzbare Hilfe. Wer schon einmal ein vollgeschlagenes Boot und sich selbst aus einem Gewässer bergen durfte, der weiss, wovon die Rede ist.
  2. Fahren in der Gruppe nützt der Sicherheit nichts, wenn sie nicht zusammenbleibt. Einem Paddler, der abseits der Gruppe kentert, kann so ohne weiteres nicht geholfen werden. Insbesondere eine schnelle Hilfe wird erschwert. Eventuell bemerkt die verbleibende Gruppe nicht, dass ein Unfall passiert ist. Daher zusammenbleiben oder in der Gruppe zumindest in Teilgruppen fahren.
  3. Starte erst dann, wenn alle Teilnehmer startklar sind. Hektik und nervende Kommentare tragen nicht zur Sicherheit bei. Helfe anderen, die nicht so schnell sind wie Du. Insbesondere Familien mit Kindern und Jugendlichen gilt eine besondere Aufmerksamkeit, damit nicht beim Rummel um den Start jemand unbemerkt ins Wasser fällt, oder eine Rettungsweste nur unzureichend angelegt ist.
  4. Das schwächste Mitglied einer Gruppe bestimmt das Tempo und den Schwierigkeitsgrad. Auch ohne Kontrolle ist es nicht verkehrt, wenn erfahrene Kanuten ein offenes Auge für Neulinge haben. Tipps von „alten Hasen“ entspringen oftmals ihrem reichen Erfahrungsschatz und sollten von Neulingen beachtet werden. Sie sollten nicht als „Besserwisserei“ oder gar „Hochnäsigkeit“ verstanden werden.
  5. Hinterlasst stets, wohin und bis wann Ihr fahren wollt, insbesondere auch bei privaten Fahrten. Im Bootshaus ausliegende Fahrtenbücher sind zu diesem Zweck stets auszufüllen. Dies ist auch bei einem längeren Urlaub möglich und ist versicherungstechnisch relevant. Daher immer dort eintragen. Am Urlaubsort kann man einen entsprechenden Zettel mit Hinweis darauf an jeder Rezeption hinterlegen. Dies hat schon manchem geholfen.
  6. Jeder für sich erkundige sich gründlich und gewissenhaft vor jeder Fahrt über die Gefahren des Gewässers, insbesondere über Wasserstand, Flussverlauf, Schwierigkeiten und Wetterlage. Dies gilt auch für jede Vereinsfahrt. Gelegenheit hierzu gibt regelmäßig unser Freitagstreff. Meide Wehre, E-Werke und Stauanlagen aller Art. Hier ist besondere Vorsicht geboten. Fahre nie bei Hochwasser! Vorsicht besonders auch bei unübersichtlichen Flussabschnitten, lieber vorher einmal zuviel rechtzeitig aussteigen und besichtigen, ggf. umtragen statt…..Besondere Gefahren bestehen auf Wildwasser und an der Küste. Diese Gewässer sind nur mit besonderer Ausrüstung und nur von geübten Paddlern befahrbar, am besten unter sachkundiger Anleitung und ortskundiger Führung.
  7. Halte ausreichenden Abstand zu allen anderen Wasserbenutzern, insbesondere zu allen Motorschiffen und Segelfahrzeugen. Kanus sind fast immer ausweichpflichtig und vom Schiffsführer nur schlecht zu sehen.
  8. Beachte die Binnenschifffahrtsordnungen. Lerne zudem die Verkehrsschilder, die für Gewässer gelten auswendig, sie gelten auf allen Schifffahrtsstraßen und Kanälen und enthalten verbindliche Fahrregelungen für alle Wasserfahrzeuge. Im Straßenverkehr ist dies ja auch eine Selbstverständlichkeit.
  9. Mache Dein Boot unsinkbar mit Auftriebskörpern oder Abschottungen und frei von Schling- oder Klemmfallen. Achte auf einen technisch einwandfreien Zustand Deines genutzten Bootes. Dies gilt besonders auch für alle geliehenen Boote, auch die Vereinsboote. Boote ohne intakte Auftriebskörper oder mit Mängeln dürfen nicht zum Einsatz kommen. Mängel sind dem Vorstand unverzüglich anzuzeigen. Bei Fragen bitte immer den Vorstand konsultieren.
  10. Fahre nicht ohne Schwimmweste. Achte darauf, dass die Weste dem Einsatzzweck entspricht. Achte zudem auf Mängel, Passgenauigkeit und einwandfreien Sitz. Dies gilt besonders für Kinderrettungswesten, die auf keinen Fall aus „Wachstumsgründen“ eine Nummer zu groß oder zu klein sein dürfen, dies kann zur tödlichen Falle werden. Bei Fragen gibt der Vorstand gerne Auskunft.
  11. Achte auf die richtige Kleidung und führe in einem wasserdichten Behältnis immer eine Garnitur Ersatzwäsche mit. Selbst bei schönstem Wetter gehört zumindest Regenkleidung immer ins Gepäck. Durchnässt nach einem Regenschauer besteht selbst bei anschließendem Sonnenschein und warmem Wetter schon bei leichtem Wind wegen der Verdunstungskälte erhebliche Unterkühlungsgefahr. Bei Wildwasserfahrten sind Kälteschutzanzug, Schwimmweste und ein Wildwasserhelm zwingend zu tragen. Trage festes Schuhwerk oder spezielle Kanuschuhe. Gummistiefel sind selbst für Rettungsschwimmer beim Schwimmen eine unlösbare Herausforderung.
  12. Schäme Dich nicht, wenn Du Angst bekommst oder zu den „Unerfahrenen“ gehörst und teile dies dem Fahrtenleiter mit. Hast Du „Freunde“ die sich darüber lustig machen, dann such Dir am besten gleich andere. Wir haben etwas gegen „coole Typen“ insbesondere dann, wenn sie bei Sicherheitsfragen an Hirnunterkühlung leiden. Wenn Du etwas nicht kannst, dann kannst Du es immer noch lernen. Das macht mehr Spaß als Fahrten mit zugeschnürtem Hals.
  13. Vergiss diese Regeln nicht gleich wieder und erzähle sie ruhig weiter. Sei nicht gleich beleidigt, wenn Dich Deine Kameraden auf Mängel aufmerksam machen. Bedenke dass die beste Sicherheitsausrüstung nicht hilft, wenn man sie nicht nutzt oder wenn sie Mängel aufweist. Natürlich steigt keiner in ein Auto, um damit einen Unfall zu bauen, dennoch redet heute keiner mehr über das Tragen von Sicherheitsgurten beim Autoverkehr.

 

Für die Praxis ist folgender Sicherheitsscheck nützlich:

  1. Ist meine Ausrüstung in Ordnung?
  2. Schätze ich mein Können richtig ein?
  3. Entspricht meine Technik und Kondition den Anforderungen?
  4. Beherrsche ich Sicherungs- und Rettungstechniken und Maßnahmen der Ersten Hilfe?
  5. Habe ich meine Touren sorgfältig geplant?
  6. Bin ich auf Zwischenfälle vorbereitet und kann ggf. die Fahrt vorzeitig abbrechen?
  7. Habe ich genügend Informationen über das Gewässer, den Wasserstand, das Wetter, Befahrungsregeln und Besonderheiten, z.B. über Wehre und Brücken?
  8. Will ich das Risiko einer Alleinfahrt auf mich nehmen?
  9. Bin ich bereit, Festlegungen in der Gruppe zu akzeptieren?
  10. Nehme ich Rücksicht auf den Schwächsten in der Gruppe?

Es bleibt zu betonen, dass Kanufahren ein relativ ungefährlicher Sport ist. Dies ändert sich in der Regel nur dann, wenn sich Unkenntnis, Hochmut und Selbstüberschätzung die Hand geben. Meidest Du diese Verhaltensweisen, so wirst Du viel Spaß und Freude haben und dabei Deine Fähigkeiten und Möglichkeiten mit Spaß erweitern, dies übrigens nicht nur beim Kanufahren.